WEICHTEILTUMOR (Sarkom)

UNKLARE SCHWELLUNG AM ARM, BEIN ODER RUMPF

weichteiltumor-weichgewebssarkome

WEICHTEILTUMOR (Sarkom)

DEFINITION UND HÄUFIGKEIT VON WEICHTEILTUMOREN / SARKOMEN

Unter dem Begriff Weichteiltumor (Sarkom)  werden Tumoren verschiedener Gewebe (Muskulatur, Fettgewebe, Bindegewebe, Nervengewebe) zusammengefasst. Sie können an nahezu jeder Stelle des menschlichen Körpers auftreten.

Die überwiegende Mehrheit der Weichteiltumor (Sarkom) ist gutartig (benigne). Zu ihnen zählen die Fibrome, gutartige Tumoren des Bindegewebes, die Lipome, gutartige Tumoren des Fettgewebes oder die Myome, gutartige Tumoren des glatten Muskelgewebes. Die bösartigen, sehr seltenen Weichteiltumoren werden als Weichteilsarkome (Weichgewebssarkome oder maligne Weichteiltumoren) bezeichnet. Wachstumsverhalten und ihre Heilungsaussichten sind sehr unterschiedlich.

WIE HÄUFIG ist ein WEICHTEILTUMOR (Sarkom)

Weichgewebssarkome sind sehr seltene Tumoren. Sie machen nur etwa 2% aller Krebsneuerkrankungen im Erwachsenenalter in Deutschland aus. 2014 erkrankten rund 1.290 Männer und 310 Frauen. Sie kommen bevorzugt in der zweiten Lebenshälfte vor. Die Unterscheidung der einzelnen Weichteilsarkome – ca. 50 verschiedene Arten – erfolgt mit Hilfe feingeweblicher (histologischer) Untersuchungen. Ihr Wachstumsverhalten und ihre Heilungsaussichten sind sehr unterschiedlich.

WIE DIAGNOSTIziERT MAN EIN WEICHTEILTUMOR (Sarkom)

Besteht der Verdacht auf einen bösartigen Weichteiltumor (Sarkom), leitet der Arzt die notwendigen Untersuchungen ein. Dies sollte vorzugsweise in einem mit diesen seltenen Tumoren erfahrenen Zentrum, also einem Sarkomzentrum erfolgen. Mit diesen Untersuchungen kann geklärt werden, ob es sich wirklich um einen bösartigen Tumor – ein Sarkom – handelt und wenn ja, um welche Tumorart es genau ist und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Wichtige Untersuchungsschritte zum Nachweis eines Weichteilsarkoms sind

Entscheidend zur Sicherung der Diagnose für ein Weichteiltumor (Sarkom) ist die feingewebliche (histologische) Untersuchung von Gewebeproben, die aus dem Tumor entnommen werden (Biopsie). Sie erlaubt eine genaue Aussage darüber, ob und welche Art von Weichteilsarkom vorliegt. Sie sollte keinesfalls vor der Ultraschall- und MRT-Untersuchung durchgeführt werden. Wird ein bösartiger Weichteiltumor (Sarkom) festgestellt, schließen sich weitere Untersuchungen an. Sie sollen vor allem zeigen, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat und ob Absiedelungen (Metastasen) in anderen Körperregionen vorliegen. Vorrangig hierbei ist eine Computertomographie (CT) des Brustraumes, da sich Absiedelungen überwiegend in der Lunge lokalisieren.

Zu den weiteren Untersuchungsmethoden beim Weichteiltumor (Sarkom) können gehören

Erst wenn alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen sind, kann der Arzt mit dem Patienten gemeinsam entscheiden, welche Behandlungsmaßnahmen am besten geeignet sind.

Mögliche THERAPIE BEIm WEICHTEILTUMOR (Sarkom)

Die Therapie richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung:

  • Besteht kein Hinweis für eine Metastasierung und ist der Weichteiltumor (Sarkom) ohne wesentliche Funktionseinschränkungen operabel, so erfolgt die Operation, die Entfernung des Tumors im Gesunden (R0-Resektion). Im Falle von hochmalignen G3-Sarkomen ist eine präoperative Chemotherapie (ggf. in Kombination mit regionaler Tiefenhyperthermie) in Erwägung zu ziehen. Die Nachbestrahlung mit dem Ziel der Verringerung des Lokalrezidivrisikos ist Standard. Eine postoperative Chemotherapie ist bei Patienten mit einem hochmalignen Weichteilsarkom zu erwägen, eine generelle Notwendigkeit einer Chemotherapie ist nicht bewiesen.
  • Ist der bösartige Weichteiltumor (Sarkom) nur mit einer Amputation oder einem verstümmelnden operativen Eingriff im Gesunden zu entfernen, so ist zu erwägen, ob durch eine „Vorbehandlung“ eine Verkleinerung des Tumors und damit eine z.B. Amputation zu vermeiden ist. Diese „Vorbehandlung“ (neoadjuvante Therapie) kann mittels einer systemischen Chemotherapie, einer Strahlentherapie oder einer Sonderform der Chemotherapie, der sogenannten isolierten hyperthermen Extremitätenperfusion, erfolgen. Gerade mit der isolierten hyperthermen Extremitätenperfusion kann ein Extremitätenerhalt von etwa 80% ohne eine Verschlechterung der Gesamtprognose erreicht werden.
  • Liegt ein Weichteiltumor (Sarkom) mit bereits nachgewiesenen Fernmetastasen vor, so erfolgt meist primär eine systemische Chemotherapie. Hierfür stehen insbesondere in erfahrenen Zentren verschiedene Varianten zur Verfügung.
  • Im Kindesalter erfolgt die Therapie in sogenannten Therapieoptimierungsstudien (CWS).

Heute gibt es nicht mehr DIE systemische Therapie für Patienten mit einem Weichteilsarkom. Sie ist insbesondere abhängig von der speziellen Tumorart. Die Behandlung dieser seltenen Tumorerkrankungen sollte ausnahmslos und erst nach der histologischen Sicherung der Diagnose in entsprechenden Zentren erfolgen.

Professor Dr. Lars Steinsträßer, beschäftigt sich seit fast 20 Jahren intensiv mit Fragestellungen zur Diagnostik, Therapie und Prognose bei Weichteiltumor (Sarkom). Seine nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Auszeichnungen bestimmen die Behandlungsstandards mit.

WIE WIRD EIN RÜCKFALL (REZIDIV) beim Weichteiltumor (Sarkom) BEHANDELT

Das höchste Risiko am Ort des ursprünglichen Weichteiltumor (Sarkom) ein Rezidiv zu entwickeln besteht innerhalb der ersten 2-3 Jahren nach Abschluss der Behandlung. Im Falle eines Lokalrezidives ist in spezialisierten Kliniken stets zu erwägen, ob eine Vorbehandlung, eine sogenannte neoadjuvante Therapie, erforderlich ist, da die Gesamtprognose im Vergleich zum Primärtumor etwas schlechter ist. Gerade im Rezidivfall ist die operative Therapie aufwendiger (häufig plastische Rekonstruktionen) und geht mit höheren Komplikationsraten (z.B. Infektionen nach vorausgegangener Strahlentherapie) einher.

Ablauf Therapie Weichteiltumor (Sarkom)

OP-Dauer: Abhängig von Größe und Lage des Tumors
Narkose: Örtliche Betäubung, Dämmerschlaf oder Vollnarkose
Nachbehandlung: Die Fäden werden nach 12-14 Tagen entfernt
Krankschreibung: 3-4 Wochen
Aufenthalt: Ambulant oder stationär

Interessieren Sie sich für diese oder eine ähnliche Behandlung?

Sie können bei uns Online einen

Auf dieser Seite informieren wir über die Diagnostik und Therapie eines Weichteiltumor (Sarkom)

Pin It on Pinterest

Share This